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Psychologie: Über Schuh-Mythen und nette Kollegen | karriere.at karriere_blog

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Der erste Eindruck zählt und wird binnen Sekunden hinterlassen. Neue Kollegen werden rasch und unbewusst „gescannt“, pinke Highheels am ersten Arbeitstag bleiben ebenso in Erinnerung wie Männersandalen mit Socken. Denn äußerliche Faktoren, wie etwa Frisur, Kleidung, Tatoos und eben das Schuhwerk, haben einen großen Einfluss darauf, wie wir einen Menschen einschätzen. Gemäß dem Motto „Kleider machen Leute“ wurde diese schon gut erforscht, bei Schuhen orteten Wissenschafter jedoch Nachholbedarf. Aus diesem Grund haben Psychologen der US-Uni in einer Studie über 200 Studenten um ein Foto ihrer Lieblingsschuhe gebeten. Weiters wurden ihnen eine Reihe von Fragebögen gegeben: Durch diese erhielten die Forscher soziodemographische, politische und persönlichkeitsbezogene Informationen. Danach wurden andere Studenten gebeten, anhand der Schuhfotos Rückschlüsse auf die Persönlichkeit der jeweiligen Träger zu schließen.

Bunt heißt nicht extravertiert

Die Ergebnisse sind spannend: So waren sich die Beobachter in ihren Einschätzungen meist einig, meist entsprachen die Einschätzungen jedoch nicht der Realität bzw. den Selbstbildern der Schuhbesitzer. Dies bedeutet: Wir alle haben eine relativ fixe und ähnliche Einstellung von High Heels über Flip Flops bis hin zu Männersandalen. Der Kollege mit den Marken-Mokkasins wird anders eingeschätzt als sein Tischnachbar mit offenen Sandalen. Das ist einfach so. Aber das, was wir Menschen anscheinend aus Schuhen herauslesen wollen, ist oft schlichtweg falsch. Laut der Studie etwa schätzen wir Menschen mit bunten oder hellen Schuhen schnell als extravertiert ein. Tatsächlich jedoch, so die Autoren, hat die Farbe nichts mit Offenheit und Kontaktfreude zu tun. Menschen mit ausgetragenen oder hohen Schuhen hingegen beschrieben sich sehr wohl als extravertiert.

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Was Schuhe über Bindungsangst wissen

Bei anderen Persönlichkeitsmerkmalen, so die Forscher, haben Selbst- und Fremdbild jedoch übereingestimmt: So würden Menschen, die Schwierigkeiten haben, sich längerfristig zu binden, Schuhe bevorzugen, die aussehen wie neu gekauft. Sozial sehr verträgliche Menschen hingegen würden eher zu praktischen, funktionalen und leistbaren „Tretern“ greifen. Die Psychologen betonen jedoch, dass die Studienergebnisse mit Vorsicht genossen werden müssen – auch aufgrund der vergleichsweise unsicheren Erhebung durch Selbsteinschätzung. Ein Blick in die Kollegenrunde bzw. auf die Kollegenfüße im karriere.at-Büro genügt, diese Annahmen ebenfalls widerlegen zu können. Denn ausgerechnet jene Mitarbeiterin, die von Jänner bis Dezember den Preis „Kollegin des Monats“ verdient hätte, weil sie gewissenhaft ist,sich immer um andere kümmert und keinen Geburtstag vergisst, steht so ganz und gar nicht auf praktische, funktionale und leistbare Treter. Und jene männlichen Kollegen, die in langen und glücklichen Beziehungen sind, machen jeden Schuhverkäufer glücklich: Sie besitzen mehr Paare als so manche Kollegin und da nur an wenigen Tagen im Jahr getragen, sieht das Schuhwerk der Gebundenen immer neu aus.

Der karriere.at-Schuhcheck

Also, was sagen unsere Schuhe über uns aus? Zum einen, dass die Hitzewelle noch nicht vorbei ist und es auch bei uns keine Eiszeit gibt. Zum anderen, dass wir ein kreatives Team sind – muss so sein, denn kein Schuh ähnelt dem anderen. Die Trägerin der hellen Mokkasins etwa ist beides: kontaktfreudig und sozial sehr verträglich. Ebenso wie alle anderen auch. Der FlipFlop-Trägerin war einfach nur heiß, die roten Waldviertler lieben die Kamera, weil rote Schuhe einfach schön sind. Um fair zu bleiben muss man aber auch erwähnen, dass nicht alle Büros solche Schuhfreiheiten haben und es natürlich immer von der Aufgabe abhängt, welches Schuhwerk angebracht ist. Um korrektere Einschätzungen Schuh-Persönlichkeit treffen zu können, sollte man seine Kollegen öfter in der Freizeit treffen – oder heimlich einen Blick in deren Schuhschrank werfen.

Fotonachweis: thedaft / Quelle Photocase, karriere.at/Frenner

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