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NordWestBahnÄrgerProtokoll

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Der langjährige kleveblog-kommentator Benno hat sich einmal die Mühe gemacht, zu protokollieren, was auf der Bahnstrecke von Kleve nach Düsseldorf (RE 10) alles so aus dem Ruder läuft, wenn der Übergang ins Reich der maritimen Metaphern gestattet ist. Hier, versehen mit einer kleinen Vorrede, sein Bericht, der in liebevoller Weise einen Gegensatz zu der „weiteren Optimierung“ bildet, die Landrat Wolfgang Spreen dem ÖPNV angedeihen lassen möchte:

Richtig kombiniert – die Strecke Kleve-Düsseldorf war in beiden Richtungen immer pünktlich! Die Kombi BR 218 mit 3 Silberlingen, einfach perfekt.Die ersten Verspätungen schlichen sich mit der Privatisierung ein. Diese waren aber zunächst noch nicht so häufig wie derzeit. Doch es wurde gespart, wo es nur ging. Sei es, dass ein Großteil der Ersatzteillager aufgelöst wurden, Wartungsintervalle vergrößert wurden etc. – die Braut wurde für die Börse aufgehübscht…

Die heutigen Verspätungen sind dieser Sparpolitik allerdings nur zum Teil geschuldet. Die Strecke wird vom VRR von der DB-Netz gemietet. DB-Netz ist für die Instandhaltung verantwortlich (Signale, Bahnübergänge & Schienen).

Wer für die Personalplanung der Stellwerke verantwortlich ist, kann ich nicht sagen. Es gibt anscheinend aber keine Rufbereitschaft oder Ähnliches. Sonst würde es nicht auffallen, dass morgens Stellwerke nicht besetzt sind und es dadurch zu Zugausfällen oder Verspätungen kommt.

Der jetzige Dienstleister auf der Strecke, die NWB, ist für die Fahrzeuge zuständig. Die Lokführer tun mir leid, wenn ich manchmal mitbekomme, mit welch schlecht gewarteten Zügen diese fahren müssen. Im Sommer die Klimaanlage defekt, im Winter Teil- bis Totalausfall der Heizung. Zu DB-Zeiten war es die 628-Baureihe, die bautechnisch bedingt, eine schwache Heizung hatten, aber dafür bequeme Sitze und keine mit Stoff bezogenen Holzbretter. Kupplungsprobleme gab gar es zur DB-Zeiten nicht, nicht so wie am 21. Oktober mit der NWB.

Damit sich jeder mal ein Bild machen kann, hier die Einträge aus der Gruppe Monat Oktober. Vielleicht liest ja jemand vom VRR oder weitere Verantwortliche mit, denn es lassen sich Rückschlüsse ziehen:

11. Oktober: morgens Stellwerk in Geldern nicht besetzt – Verspätungen ziehen sich bis in frühen Vormittag, sprich: Berufspendler sind betroffen

11. Oktober:geplante Ankunft in Kleve 17:05 Uhr – plus 13 Minuten – Grund nicht mitgeteilt

17. Oktober: Stellwerk in Weeze nicht besetzt – bis zu 25 Minuten Verspätung – Verspätungen ziehen sich bis in frühen Vormittag, sprich Berufspendler sind betroffen

NordWestBahnÄrgerProtokoll

18. Oktober: Zug ab Krefeld 8:26 Uhr plus 15 Minuten Abfahrt Richtung Düsseldorf

21. Oktober: Abfahrt Düsseldorf 16:39 Uhr plus 18 Minuten – Probleme beim Kuppelvorgang

22.Oktober: Stellwerk in Geldern nicht besetzt – Zug von 4:26 Uhr ab Kleve steht noch Kevelaer. Laut Plan sollte dieser schon fast in Kempen sein – Verspätungen ziehen sich bis in frühen Vormittag, sprich: Berufspendler sind betroffen

23. Oktober: Stellwerk in Niewkerk nicht besetzt. Zug Ankunft um 6:22 Uhr in Düsseldorf plus 53 Min. Der Zug der eigentlich um 5:52 Uhr in Düsseldorf enden sollte, fuhr nur bis Krefeld. Diese Fahrgäste hatten also eine Verspätung von 83 Minuten!

29.Oktober: Ankunft Kleve 18:05 Uhr plus 7 Minuten – Grund: Einfahrsignal Bf Kleve Ausfall

30. Oktober: Abfahrt 4:51 Uhr ab Kevelaer – plus 10 Minuten

31. Oktober: Abfahrt 4:51 Uhr ab Kevelaer – auch wieder plus 10 Minuten

Bennos betrübliches Fazit: „Wenn ich diese Auflistung, wie auch schon wie viele vorher an die Verantwortlichen schreibe, erhalte ich nur…. bla, bla, bla… Es ändert sich aber nichts, gar nichts, obwohl reichlich Steuergelder zur Verfügung gestellt werden! Wenn sich dort nicht bald etwas ändert, könnte es dazu führen, dass ich – wie schon an anderer Stelle geschrieben – meine Haltung überdenke und sage: F…ck you, Friday for future, ich fahre wieder Auto!“

Benno

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