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An der Wand in Andreas Zwingmanns Wohnung stapeln sich die Kartons - etwa 125 oder 130, irgendwann hat er aufgehört zu zählen. Der 47-Jährige hat eine Leidenschaft: Schuhe. In den Kartons befinden sich hauptsächlich Laufschuhe oder Trainer, flach und schnittig. Ihre Form ist zwar recht ähnlich, aber Farben und Marken variieren.

Wer die Sneaker-Menge überblickt und glaubt, ein Schuh sei eben ein Schuh, hat sich wohl noch nicht ausführlich mit dem Besitzer unterhalten. "An vielen Schuhen hängt eine ganz bestimmte Story", erklärt Zwingmann.

An vielen Schuhen hängt eine Geschichte

Er holt ein graues Paar, der hintere Teil des Schuhs ist blau. Für einen Laien eigentlich ein eher unauffälliges Modell. Und doch steckt Kreativität im Design: "Das ist ein Paar New Balance 577 aus dem limitierten ,Autobahn-Pack' des New Balance 577. Die Grautöne symbolisieren den Straßenasphalt, die Fersenkappe ist im typischen Blau der Autobahn-Schilder gehalten." Dann zeigt er auf die rosarote Innensohle des Schuhs, die mit grauen Wellen und Zacken versehen ist: "Das ist eine Hommage an das Muster des alten Führerscheins."

Das Modell gebe es in zwei Varianten: Einmal repräsentiert der Schuh die Autobahn bei Tag und einmal bei Nacht. Das Nachtmodell, erklärt der Schuh-Kenner, ist schwarz und habe statt der blauen eine jeweils rot- und weiß-reflektierende Fersenpartie: "So wie die Rückleuchten und Scheinwerfer der Autos."

Der Preis sollte beim Kauf stimmen

Die Geschichten seiner Schuhe erzählt Andreas Zwingmann gerne, und er hat viele davon auf Lager. Gleichzeitig achtet er aber auch auf andere Dinge beim Kauf: "Zuerst einmal muss mir ein Modell gefallen. Und der Preis sollte angemessen sein. Besonders toll ist es dann natürlich, wenn die Schuhe selten sind und Herzblut oder eine gewisse Story dahintersteckt."

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Mit selbstbemalten Schuhen zum Jungunternehmer

Luca Böhringer (20) aus Massenbachhausen gestaltet Sportsneaker ganz individuell - und erfährt auf Instagram große Resonanz. Jetzt haben auch ein Fußballprofi und eine Bachelor-Teilnehmerin ihre Exemplare bestellt.

Angefangen hat die Leidenschaft für Fußbekleidung bei Andreas Zwingmann schon früh: "Den Schuh-Virus hatte ich schon zu Teenager-Zeiten, in den 80ern. Aber so richtig kaufe ich die Modelle, die mir gefallen, erst seit 2012." Als Jugendlicher, in seinem Heimatdorf, habe es viele Einflüsse und Stilrichtungen gegeben.

Zum Beispiel die Hip-Hop-Zeit, als viele in Adidas-Turnschuhen herumgelaufen seien. Oder die Punk-Rock-Phase, in der Converse Chucks groß herauskamen. Auch Basketball sei in den 80ern immer beliebter geworden. "Basketball-Schuhe, das sind diese hohen, klobigen Stiefel. Von denen bin ich aber längst wieder weggekommen. Aber das erste Modell, das ich unbedingt haben wollte, war so einer: der Adidas Allround."

Für Zwingmann sind die Schuhe Gebrauchsgegenstände

Als Sammler würde sich Zwingmann nur bedingt bezeichnen: "Für mich sind die Schuhe immer noch Gebrauchsgegenstände, also in eine Vitrine kommt hier nichts." Außerdem habe er nicht nur Schuhe von einer Marke und auch nicht immer alle Paare einer Serie.

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Der Keller, in dem dreckige Sneaker wieder sauber werden

Marcello Casula kümmert sich nebenberuflich um die Reinigung von verschmutzten Sneakern. Seine Werkstatt befindet sich in der Nähe von Backnang- doch die Kundschaft stammt auch von weiter weg. Über einen Beruf, der im Kommen ist.

Ein Schuh-Kenner ist der 47-Jährige schon eher: "Durch Events und Soziale Medien habe ich auch Freunde gefunden, die sich gut auskennen. Wenn ich mich mit ihnen treffe, achte ich schon darauf, welches Paar ich anziehe."

Was ihn stört, sind Menschen, die Schuhe nur aus Profitgier sammeln: "Es macht dann auch keinen Spaß mehr, Schuhe zu kaufen oder Modelle zu tauschen und zu verkaufen, wenn manche nur die Preise hochtreiben und nicht aus Leidenschaft dabei sind."

Die Schuh-Wahl kann auch mal länger dauern

Je nach Anlass braucht Zwingmann mal mehr und mal weniger Zeit bei der Schuh-Wahl: "Es gibt da ein paar, die anfällig für Schmutz sind. Die würde ich jetzt nicht anziehen, wenn es matschig werden könnte", erklärt er.

Um das richtige Paar auch zu finden, sobald das Outfit gewählt ist, hat Zwingmann ein System: "Ich sortiere die Schuhe grob nach Modellen und den Farbcodes auf dem Karton."

Es sind auch schon wieder ein paar Modelle erschienen, die Andreas Zwingmann gerne hätte. "Aber inzwischen habe ich ein bisschen Selbstdisziplin gelernt und lege erst einmal eine kurze Pause ein", sagt er und lacht. "Meine Leidenschaft ist leider auch etwas raum- und kostenintensiv."

Sammeln Männer mehr als Frauen?Laut Statistik besitzen Frauen im Schnitt deutlich mehr Schuhe als Männer. Im Jahr 2017 kamen Frauen nach Angaben der Statistikdatenbank Statista so durchschnittlich auf 20,4 Paar, Männer hingegen mit 10,1 nur auf die Hälfte. Aber es gibt Ausnahmen: Der private Schuhsammler Daniel Kokscht, Spitzname Quote, wurde dank seiner Leidenschaft sogar so bekannt, dass er ein Modell für Adidas designen durfte. Aus der deutschen Promi-Szene ist von den Männern unter anderem Jerome Boateng für seine Liebe zu Schuhen bekannt. Schon vor Jahren besaß er etwa 650 Paar.

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