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Suspicion 1x01 Persons of Interest mit Episodenkritik

Suspicion 1x01 Persons of Interest mit Episodenkritik

Suspicion 1x01 Persons of Interest mit Episodenkritik

Die Prämisse

In New York wird der Sohn der Medienmagnatin Katherine Newman von Kidnappern entführt, die die Masken der britischen Königsfamilie tragen. Kurz darauf geht das geleakte Video einer Überwachungskamera viral und das Leben von fünf Menschen, die offenbar nichts miteinander zu tun haben, steht Kopf, denn die Polizei hält sie für kaltblütige Mittäter.

Gut geklaut

Was auf dem Papier zunächst einmal wenig aufregend klingen mag, entpuppt sich im Verlauf der ersten 45 Minuten der neuen Apple TV+-Serie Suspicion als Beginn einer möglicherweise überaus interessanten und ungewöhnlichen Thrillerserie. Der Stoff basiert auf der beliebten israelischen Produktion „Kfulim“ (zu Deutsch: Doppelgänger), die es in ihrem Heimatland bislang auf zwei Staffeln mit immerhin 18 Episoden bringt und einem ähnlichen Handlungsverlauf folgt. Im Original ist es zwar der iranische Verteidigungsminister, der entführt wird und in der britischen Neuverfilmung der Sohn einer mächtigen Medienunternehmerin. Der Wirkkraft des Plots tut das aber keinen Abbruch. Drehbuch-Autor Rob Williams hat das Material klug adaptiert und zumindest im Ersteindruck eine Serie auf einem hohen Produktionsniveau und mit einer gesunden Portion Suspense geschaffen.

Fragen über Fragen

Die Pilotfolge ist grandios durchgetimt und verspricht von Anfang an eine aufregende Staffel. In den ersten Minuten erleben wir mit, wie ein uns unbekannter Jugendlicher aus den Fluren eines Nobelhotels von einer skrupellosen Bande entführt wird. Wer ist der junge Mann und warum haben die Kidnapper gerade ihn erwählt? Und warum an einem so prominenten und obendrein Kamera-gesicherten Ort? Selbstverständlich beantwortet die Pilotfolge nicht alle der sich auftürmenden Fragen, die sich dem aufmerksamen Betrachter über die Folge hinweg geradezu aufdrängen. Außerdem kommen ständig neue Rätsel hinzu. Wer ist die schwarze Frau, deren Hochzeitstag wir miterleben, wer der indische Mann, der am veralteten Computer seines Schwiegervaters sitzt? Und warum folgt die Kamera einer Dozentin, die gerade in Oxford aus dem Auto steigt? Und was haben all diese Leute miteinander zu tun? Fragen über Fragen, die scheinbar zusammenhanglos aufeinanderfolgen.

Suspicion 1x01 Persons of Interest mit Episodenkritik

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Handwerklich top...

Natürlich ergibt sich bald der grundlegende Sinn und die Spannung steigt mit jeder Minute. Auch, weil Regisseur Chris Long (The Americans) und Kameramann Adam Suschitzky (Fear the Walking Dead) sich einiges einfallen lassen. Neben typischen Einstellungen wie beobachtende Augen im Rückspiegel eines Autos, oder der Kamerablick auf die Schuhe eines Mannes, der soeben aus einem Wagen steigt, gibt es auch seltener angewandte Perspektiven. Immer wieder streuen die Serienmacher in Found-Footage-Manier kleine Schnipsel von Überwachungskameras ein, die ausgerechnet immer dort zu finden sind, wo sich die fünf Protagonisten, um die es im Folgenden gehen wird, aufhalten.

Der Kniff gelingt besonders gut, weil eben jene oben genannten Entführer ebenfalls durch das Auge eines entsprechenden Gerätes beobachtet wurden und die Aufnahme nun genutzt wird, halb Großbritannien zu begeistern. Long gelingt es zudem, eine zu hektische Schnittführung zu vermeiden und lässt seinen Protagonisten Zeit, sich zu etablieren. Die Folge punktet kurz gesagt mit einem unverkennbar britischen Touch, der sowohl Kühle als auch Effizienz vermittelt und sich damit wohltuend von ähnlichen US-amerikanischen Produktionen abhebt.

... Und schauspielerisch einwandfrei

Hinzu gesellt sich der zurückhaltende, aber eindringliche und zu einem Thriller passende Score von Gilad Benamran (Fauda) sowie ein klasse Cast.

Medienmogul Katherine Newman wird von Ms. „Kill Bill“, Uma Thurman, höchstpersönlich verkörpert. Die als Jemma Simmons aus Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. bekannte Elisabeth Henstridge gibt die Lehrerin Tara. Kunal Nayyar (Raj Koothrappali aus The Big Bang Theory) versucht sich dieses Mal in einer ernsten Rolle und spielt den verkannten Computerexperten Aadesh und Georgina Campbell (Krypton, Broadchurch) eine Braut, die in den Strudel der Ereignisse gezogen wird.

Hinzu kommen der Saturn-Awards-Gewinner Noah Emmerich (The Americans) als Scott Anderson und der aus Scorpion bestens bekannte Elyes Gabel als zwielichtiger Sean Tilson. Die geballte Ladung Schauspiel-Power merkt man bereits der Pilotfolge an. So ist es hochspannend und unterhaltsam, die unterschiedlichen Charaktere dabei zu beobachten, wie sich ihre Schicksale unabwendbar miteinander verknüpfen, klasse.

Fazit

Der VoD-Anbieter Apple TV+ gehört vielleicht immer noch zu den unterschätztesten Anbietern auf dem Markt. Wie schon die Spielberg Neuverfilmung Amazing Stories, For All Mankind, Foundation oder See gehört auch Suspicion zu den hochwertigen Produktionen. Ein starker Cast, eine kluge Kameraführung und ein tolles Timing machen Lust auf mehr. Wenn es der Season gelingt, den Spannungsbogen zu halten und eine aufregende und doch glaubwürdige Auflösung zu präsentieren, steht einer zweiten Staffel sicherlich nichts im Wege.

Suspicion: Serientrailer

Hier abschließend noch der Trailer zur neuen Serie „Suspicion“, die heute beim Streamingdienst Apple TV+ angelaufen ist:

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