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Känguru-Leder: So grausam ist die Produktion von Sportschuhen

Känguru-Leder: So grausam ist die Produktion von Sportschuhen

Känguru-Leder: So grausam ist die Produktion von Sportschuhen

von Johanna Fuoss

Kängurus werden in Australien jedes Jahr zu Millionen getötet und ihre Haut für Produkte wie Fußballschuhe verwendet. Hierfür werden die Tiere in der Wildnis qualvoll erschossen. Verwaiste Jungtiere und verwundete erwachsene Kängurus dürfen laut australischer Regierung sogar enthauptet oder mit Schlägen auf den Kopf getötet werden.

Nachdem die grausamen Tötungsmethoden bekannt wurden, verbannte Adidas bereits 2012 Känguru-Leder für die meisten seiner Schuhe. [1] Leider müssen die Tiere für einzelne Modell noch immer leiden, obwohl es mittlerweile eine Fülle an hochwertigen und tierfreien Alternativen gibt. Gemeinsam mit vielen weiteren Tier- und Naturschutzorganisationen wie Pro Wildlife, fordern wir Adidas in einem Video dazu auf, Känguru-Leder konsequent aus dem gesamten Sortiment zu streichen.

Känguru-Leder: So grausam ist die Produktion von Sportschuhen

Erste Modeunternehmen verbannen Känguru-Leder

2020 führten verheerende Waldbrände in Australien dazu, dass der italienische Modekonzern Versace verkündet hat, zum Schutz der Känguru-Population zukünftig kein Känguru-Leder mehr zu verarbeiten. [1] Das Feuer kostete Schätzungen zufolge über einer Milliarde Tieren das Leben und verbrannte über 17 Millionen Hektar Land. [2] Darunter zahlreiche Kängurus und deren Lebensraum. Ihre Heimat Australien wird immer stärker vom Klimawandel bedroht. Wir hoffen, dass sich zukünftig viele weitere Unternehmen anschließen und ebenfalls die Haut von Kängurus aus ihrem Sortiment verbannen werden – und zwar ohne auf eine weitere Katastrophe zu warten, sondern aus Mitgefühl. Denn Kängurus wollen weder verbrennen noch für die Produktion von Leder erschossen werden.

Leder bedroht immer die Artenvielfalt – egal woher es kommt

Andere Modekonzerne, darunter H&M, verbannten Ende 2019 Leder von Rindern aus Brasilien. Dort werden jedes Jahr gigantische Gebiete des Regenwaldes für neue Rinderfarmen gerodet. Der Regenwald wird aber auch für die Produktion von Futtermitteln zerstört, die in die ganze Welt transportiert werden, um Tiere zu mästen. Da der Regenwald mehr Tier- und Pflanzenarten beherbergt als viele andere Orte auf der Welt, trägt die weltweite Lederproduktion erheblich zum Artensterben und dem Klimawandel bei. Daher werden wir auch weiterhin an Modekonzerne appellieren, nicht nur die Haut von Kängurus oder Leder aus Brasilien, sondern allgemein die Verwendung von Tierhäuten zu verbannen.

Was Sie tun können

Bitte tragen Sie Tieren zuliebe kein Leder. Neben Kunstleder gibt es heute zahlreiche Alternativen wie Apfelleder oder Ananasleder, die nicht nur tierfreundlich sind, sondern auch deutlich nachhaltiger produziert werden können als die chemisch gegerbte Haut eines qualvoll getöteten Tieres.

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Johanna Fuoss

Fachreferentin für Bekleidung und Textil bei PETA Deutschland. Johanna konfrontiert die Öffentlichkeit mit der gewaltsamen Realität von Tieren in der Modeindustrie.
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