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Hoka Kawana im Test | RUNNER'S WORLD

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Hier kaufen: Männermodell oder Frauenmodell

Das Wichtigste zuerst

„Für deinen nächsten Lauf und das Workout danach“ – diese Marketing-Beschreibung des neuen Kawana findet man auf der Hoka-Webseite. Der Schuh, der seit Mitte Januar 2022 auf dem Markt ist, soll neben dem Lauftraining auch fürs Krafttraining und den Alltag geeignet sein – aber ist das nicht im Grunde jeder Laufschuh?

Obermaterial und Passform

Beim ersten Hineinschlüpfen fällt sofort auf, dass der Schuh nicht so weit ausfällt, wie es die massive Optik zunächst vermuten lässt. Die Sohle ist deutlich breiter als der Schaft, sodass der Schuh auch etwas für Läuferinnen und Läufer mit schmalen Füßen ist. Das liegt auch am komfortablen Obermaterial aus Jacquard-Mesh, welches zum Teil aus recyceltem Kunststoff besteht. Es legt sich angenehm um den Fuß und sorgt für einen sicheren Halt. „Wenn ich ihn anziehe, verschmilzt mein Fuß förmlich mit dem Schuh“, urteilt ein Testläufer mit eher schmalen Füßen. Doch auch jene Testläufer mit breiteren Füßen lobten die Passform.

Laufschuhe für breite Füße

Generell ist der Schaft des Schuhs sehr komfortabel gebaut. Die Zunge ist angenehm gepolstert und auch der Schuhkragen bietet viel Material. Auffällig ist überdies die Konstruktion des anatomisch nach hinten gebogenen Bereichs rund um die Achillessehne. Hier entsteht keinerlei Druck auf die Achillessehne, was diese spürbar entlastet. Gleichzeitig wird die Ferse durch zwei Wülste im inneren Bereich des Rückfußes sicher gehalten.

RUNNER'S WORLDIm Rückfußbereich fallen die anatomisch nach hinten gezogene Ausbuchtung für die Achillessehne sowie die Wülste im Inneren auf. So wird die Achillessehne entlastet und die Fersen dennoch sicher im Schuh gehalten.

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Allgemein waren unsere unterschiedlichen Testläuferinnen und -läufer sehr angetan vom Obermaterial. Niemand notierte im Testbogen Probleme bezüglich der Passform oder etwaiger Druckstellen.

Mittelsohle und Laufverhalten

Hoka-typisch hat auch der Kawana eine eher hohe Mittelsohle. Diese besteht aus „CMEVA“-Schaumstoff. Was kompliziert klingt, ist im Grunde bloß eine Kombination der technischen Herstellungsart („CM“ = compression molded) und dem Mittelsohlenmaterial („EVA“). Das Frauenmodell hat unter der Ferse 27 Millimeter von diesem Schaumstoff, während das Männermodell 30 Millimeter Material liefert. Der Hintergrund ist das durchschnittlich höhere Gewicht von Männern, sodass diese für einen vergleichbaren Dämpfungskomfort eine dickere Mittelsohle benötigen.

In der Praxis läuft sich der Kawana nicht so weich wie viele andere Hoka-Modelle. Der Clifton und der Bondi beispielsweise bieten eine weichere und gleichzeitig reaktivere Mittelsohlendämpfung. Ein Minuspunkt ist das aber nicht: Der gesamte Abrollkomfort des Kawana gefällt durchaus. Ein eher schwerer Läufer, der mit dem Mittelfuß aufsetzt, findet: „Hier hat Hoka genau den Sweetspot zwischen den verschiedenen Modellen getroffen.“

Beim Blick von oben fällt auf, wie ausladend der Schuh rundherum ist. Der Kawana bietet in der Tat eine enorme Standfläche, was beim Abrollvorgang viel Sicherheit vermittelt. So liefert der Schuh ganz ohne Stützelemente viel Stabilität. Das liegt auch auch den der eher festen Mittelsohle, die vor allem für schwere Läuferinnen und Läufer eine gute Option ist. Die Mittelsohle hat übrigens eine leicht gebogene Rocker-Geometrie, wodurch der Schuh harmonisch abrollt.

Laufschuhe mit Rocker-Geometrie

RUNNER'S WORLDDie starke Ausbuchtung ("SwallowTail") an der Außenseite im Fersenbereich soll das Abrollverhalten bei Fersenläufern einleiten und harmonischer gestalten.

Auffälligstes Element des Hoka Kawana ist die Ausbuchtung im Fersenbereich auf der Schuhaußenseite. Hoka nennt diese Ausbuchtung „SwallowTail“. Sie soll das Abrollverhalten bei Fersenläufern einleiten und weicher gestalten. Mittelfußläufer merken davon so gut wie nichts, da dieser Teil der Sohle den Boden nicht (zuerst) berührt. Bei jenen Läuferinnen und Läufern, die über die Ferse laufen, waren die Meinungen zum „SwallowTail“ geteilt: „Der Fersenspoiler ist mir zu stark ausgeprägt, bremst den Fuß zu früh ein und sorgt dann für eine zu hohe Pronationsbeschleunigung“, urteilt ein Tester. Einer anderen Testläuferin wiederum gefällt die sanfte Führung, die durch das Element entsteht. Geschmackssache.

RUNNER'S WORLDDie Außensohle des Hoka Kawana ist sehr vielseitig und funktioniert auf Asphalt genauso gut wie auf Parkwegen. Selbst in matschigen Passagen greift das Profil gut.

Kommen wir an dieser Stelle einmal zum eingangs erwähnten Marketing-Versprechen von Hoka, also der Tauglichkeit des Kawana für Aktivitäten abseits des Laufens. Beim Gehen rollt man in der Regel stark über die Ferse ab, weshalb sich der „SwallowTail“ hier zunächst deutlich bemerkbar macht. Er stört nicht wirklich, ist aber spürbar. Fürs Krafttraining ist der Kawana durchaus zu gebrauchen, was einerseits am sicheren Halt des Fußes im Schuh liegt, andererseits aber auch am sicheren Stand des Schuhs auf dem Boden. Die Mittelsohle bietet durch die breite Plattform und feste Dämpfung viel Stabilität, sodass man beim Training mit Gewichten (Kreuzheben, Kniebeugen), aber auch beim Aktivitäten mit Dynamik (Bodyweight-Übungen, Plyometrische-Übungen) kein wackeliges Gefühl hat oder gar im Schuh versinkt.

Fazit: Hoka Kawana punktet mit stabiler Dämpfung

Der Hoka Kawana hat durchaus eine hohe Alltagstauglichkeit, aber dennoch sehen wir ihn vor allem als Laufschuh. Er macht ruhiges Tempo gut mit, rollt durch die Rocker-Geometrie aber auch zügig ab, sodass flotteres Tempo ebenfalls kein Problem ist. Ein Schuh für Tempoeinheiten oder Wettkämpfe ist er indes nicht, da das Mittelsohlenmaterial wenig reaktiv ist. Seine Stärke ist die Dämpfung, die auf längeren Strecken viel Stabilität vermittelt, und vor allem für schwere Läuferinnen und Läufer eine gute Wahl sein dürfte.

Hoka Kawana in Zahlen

Gewicht: 237 Gramm (Frauen), 283 Gramm (Männer)Sprengung: 5 Millimeter (Frauen: 27/22 Millimeter, Männer: 30/25 mm Millimeter) UVP: 140 Euro

Hier kaufen: Männermodell oder Frauenmodell

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