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Slowenien gewinnt denkwürdige Mixed-Premiere bei Olympia

Slowenien gewinnt denkwürdige Mixed-Premiere bei Olympia

Slowenien gewinnt denkwürdige Mixed-Premiere bei Olympia

Slowenien heißt der erste Olympia-Sieger in einem Mixed-Team-Bewerb. Während dieser Sieg hochverdient ist, wird der Wettkampf maßgeblich von insgesamt fünf Disqualifikationen beeinflusst.

Slowenien wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann höchst souverän die Olympia-Premiere des Mixed-Team-Wettbewerbs. Nika Kriznar, Timi Zajc, Normalschanzen-Olympiasiegerin Ursa Bogataj und Peter Prevc erzielten zusammen 1001,5 Punkten und lagen damit satte 111,2 Punkte vor dem Silberrang.

Dieser wurde vom Quartett des Russischen Olympischen Komitees aus Irma Makhinia, Danil Sadreev, Irina Avvakumova und Evgeniy Klimov, das auf 890,3 Punkte kam. Noch überraschender ging die Bronzemedaille an das Team aus Kanada mit Alexandria Loutitt, Matthew Soukup, Abigail Strate und Mackenzie Boyd-Clowes mit 844,6 Punkten. Für alle drei Nationen waren es die ersten Medaillen bei einem Mixed-Team-Springen bei Großereignissen.

Disqualifikations-Beben sorgt für Empörung

Maßgeblich mit beeinflusst wurde der Ausgang des Wettkampfs durch insgesamt fünf Disqualifiktionen gegen Skispringerinnen, die noch während des laufenden Wettkampfs für großen Diskussionsstoff sorgten. Darunter war mit Katharina Althaus, die mit 104 Metern einen formidablen Sprung gezeigt hatte, auch eine Deutsche. Ihre Punkte wurden aus der Wertung genommen, sodass Selina Freitag, Constantin Schmid und Karl Geiger auf lediglich 350,9 Punkte kamen und somit um neun Punkte als bittere Neunte das Finale verpassten. Karl Geigers bester Sprung auf der schwierigen Normalschanze auf 101,5 Meter erwies sich somit als wertlos für das Abschneiden des deutschen Teams.

Slowenien gewinnt denkwürdige Mixed-Premiere bei Olympia

Japans Aufholjagd vergebens

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte das Team aus Japan. Mitte des ersten Durchgangs war Startspringerin Sara Takanashi als erste Springerin im Wettkampfverlauf disqualifiziert worden, was bei ihr zahlreiche Tränen auslöste. Doch Yukiya Sato, Yuki Ito und Ryoyu Kobayashi kämpften weiter und brachten ihr Team ins Finale. Dort trotzte auch Takanashi ihren Tränen und steuerte ihren Teil zur Aufholjagd bei. Diese wäre um nur 8,3 Punkte fast noch in Bronze gemündet, nachdem Kobayashi mit 106 Metern den weitesten Sprung des Tages zeigte. Doch Boyd-Clowes hielt mit 101,5 Metern stark dagegen und wehrte diesen Angriff ab.

Auch Österreich musste in den sauren Apfel in Form einer verpassten Medaille beißen. Im Team aus der Alpenrepublik erwischte es Daniela Iraschko-Stolz, die nach dem Springen im ‚ORF‘ berichtete: „Bei mir hat das Hüftbändchen um einen Zentimeter nicht gepasst. Wir haben das im Vorfeld so hingenäht, dass eine Disqualifikation nicht passieren sollte und nun ist sie passiert. Prinzipiell ist der Anzug und der Schnitt regelkonform gewesen.“ Manuel Fettner, Lisa Eder und Stefan Kraft lieferten ihrem Niveau entsprechend ab, doch der Rückstand war zu groß und betrug am Ende über 30 Punkte auf Bronze.

Norwegen erwischt es gleich doppelt

Auch Norwegen erwischte es im Materialcontainer hart: Silje Opseth und Anna Odine Stroem wurden im Finale disqualifiziert. Somit landeten bei den Skandinaviern, für die auch Robert Johansson und Marius Lindvik sprangen, nur sechs Sprünge in der Wertung. Mehr als Platz acht war somit nicht drin. Profiteure dessen waren Polen (Nicole Konderla, Dawid Kubacki, Kinga Rajda und Kamil Stoch), sowie Tschechien (Klara Ulrichova, Cestmir Kozisek, Karolina Indrackova und Roman Koudelka), die Sechster und Siebter wurden – ohne Disqualifikationen wohlgemerkt.

China völlig chancenlos

Wie vorher abzusehen war, war das China, das erstmals überhaupt ein Mixed-Team stellte, völlig chancenlos und belegte abgeschlagen den zehnten und damit letzten Platz. Da sich mit Qiwu Song nur ein Skispringer für die olympischen Spiele qualifiziert hatte, mussten die Gastgeber auf eine Ausnahmeregel zurückgreifen, die besagt, dass sie einen Nordischen Kombinierer nominieren dürfen, um aufzufüllen. Das war dann Jiawen Zhao, der das Team um die beiden Damen Bing Dong und Qingyue Peng ergänzte.

Die Skispringer haben nun zunächst einen Tag Pause, ehe am Mittwoch und Donnerstag zwei Trainingstage mit je drei Durchgängen auf der Großschanze anstehen. Freitag folgt dann die Qualifikation für das Einzel, das am Samstag stattfindet (beides 12 Uhr MEZ / alles live bei skispringen.com).

Für die Skispringerinnen sind die olympischen Spiele in Peking damit beendet. Vom 24. bis 27. Februar steht dann der Weltcup in Hinzenbach (Österreich) an, wo auch das erste und einzige Teamspringen im Saisonverlauf stattfinden wird.

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