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Rekordzahlen bei Ausbrüchen in Kitas und Schulen, kranken Schülern, Todesfällen: Deutschland durchseucht seine Kinder

Rekordzahlen bei Ausbrüchen in Kitas und Schulen, kranken Schülern, Todesfällen: Deutschland durchseucht seine Kinder

Rekordzahlen bei Ausbrüchen in Kitas und Schulen, kranken Schülern, Todesfällen: Deutschland durchseucht seine Kinder

BERLIN. Corona rollt ungebremst durch Deutschlands Kitas und Schulen. Die Kinder-Inzidenzen sind mittlerweile auf Rekordzahlen geschossen. Spitzenreiter sind die Stadt Würzburg und der Landkreis Fürstenfeldbruck (ebenfalls Bayern) mit Werten von 7.383 bzw. 7.444 unter den Fünf- bis 14-Jährigen. Die Inzidenz der Corona-bedingten Arztbesuche – Fallzahlen pro Woche auf 100.000 Menschen – explodiert bei Kita-Kindern und Schülern seit Jahresbeginn. Zudem werden immer mehr Todesfälle durch Corona-Infektionen unter Kindern und Jugendlichen gezählt, mittlerweile 47. Deutschland im Frühjahr 2022.

Obwohl die PCR-Tests aufgrund zu geringer Kapazitäten mittlerweile auf den Gesundheitsbereich „priorisiert“ werden und deshalb wohl eine wachsende Zahl von Infektionen in Kitas und Schulen offiziell nicht mehr gezählt wird, steigen die Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland nach wie vor steil an. Zunehmend werden offenbar auch Eltern angesteckt. „Die 7-Tage-Inzidenz ist in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren weiterhin am höchsten, doch ist sie auch in den älteren Altersgruppen teilweise wieder deutlich angestiegen“, so stellt das Robert-Koch-Institut in seinem aktuellen Wochenbericht fest.

Dass absehbar die Inzidenzen an Aussagekraft verlieren, weil die Testkapazitäten nicht ausreichen, wird darin ebenfalls vermerkt. „Für die Lagebewertung in der aktuellen Situation der Pandemie steht nicht mehr die Erfassung aller Infektionen durch SARS-CoV-2, sondern die Entwicklung der Anzahl und Schwere der Erkrankungen im Vordergrund.“

Zuletzt waren zwischen 160.000 und 320.000 Kinder symptomatisch an Corona erkrankt – Tendenz: stark steigend

Doch auch die entsprechenden Daten lassen für Kinder und Jugendliche in Deutschland eine ungute Entwicklung erkennen: „So wurde für die Kalenderwoche 04/2022 berechnet, dass in etwa 1,6 bis 3,2 % der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und 0,9 bis 1,8 % der Bevölkerung ab 15 Jahren an COVID-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankte.“ Von den geschätzt 10 Millionen Kindern und Jugendlichen in den genannten Altersgruppen waren also zuletzt zwischen 160.000 und 320.000 Kinder symptomatisch an Corona erkrankt, ein doppelt so hoher Anteil an akut Erkrankten wie bei den Erwachsenen.

Rekordzahlen bei Ausbrüchen in Kitas und Schulen, kranken Schülern, Todesfällen: Deutschland durchseucht seine Kinder

Das lässt sich ebenfalls aus den Daten zu Corona-bedingten Arztbesuche ablesen: Bei den Null- bis Vierjährigen lag die entsprechende Inzidenz zu Jahresbeginn bei etwa 100 – und ist binnen vier Wochen auf 300 gestiegen. Bei den Fünf bis 14-Jährigen lag der Wert zu Jahresbeginn bei etwa 200 – und hat sich binnen vier Wochen sogar mehr als verdreifacht (auf rund 750).

Auch die Zahl der Corona-bedingten Todesfälle unter Kindern und Jugendlichen steigt weiter. Dem RKI ist in der vergangenen Woche offenbar ein weiterer gemeldet worden, der einen jungen Menschen bis einschließlich 19 Jahre betrifft. Dies geht aus dem Vergleich der Wochenberichte vom 3. Februar und vom 27. Januar hervor. „Bislang sind dem RKI 47 validierte COVID-19-Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 0 und 19 Jahre übermittelt worden. Bei 31 Fällen lagen Angaben zu bekannten Vorerkrankungen vor“, so heißt es aktuell. Die Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen werden nach RKI-Angaben einzeln geprüft und validiert, so dass es bei der Anzahl der Todesfälle in dieser Altersgruppe in den veröffentlichten Daten noch zu Veränderungen kommen könne. In der Woche zwischen dem 20. und dem 27. Januar waren dem RKI sogar vier Todesfälle durch Corona unter Kindern und Jugendlichen gemeldet worden.

Das Dynamik des Geschehens lässt sich – noch – an den Inzidenzen für Kinder und Jugendliche ablesen. Bei den Fünf- bis Neunjährigen ist die Zahl der Neuansteckungen innerhalb einer Woche bezogen auf 100.000 Menschen auf den Wert von 3.322 gestiegen, den höchsten Wert, der in dieser Pandemie jemals für eine Altersgruppe gemessen worden war. Ähnlich die Entwicklung bei den Zehn- bis 14-Jährigen: Hier liegt der Wert aktuell bei 3296. Damit haben sich die Inzidenzen in den beiden Altersgruppen innerhalb von nur zwei Wochen verdreifacht.

„Die Zahl an übermittelten Schulausbrüchen war ebenfalls seit Beginn des Jahres 2022 wieder rasch ansteigend“

Dabei spielt das Ausbruchsgeschehen in Kitas und Schulen offensichtlich eine maßgebliche Rolle. Die übermittelte Ausbruchshäufigkeit in Kitas nahm seit dem Jahreswechsel wieder sehr rasch zu und erreichte in Meldewoche 02/2022 mit bisher 422 Ausbrüchen die seit Beginn der Pandemie höchste Zahl an übermittelten Ausbrüchen pro. Für die letzten vier Wochen (Meldewochen 01 – 04/2022) wurden bisher insgesamt 1.004 Ausbrüche übermittelt. Der weitere Verlauf der Ausbruchshäufigkeit in Kitas kann wegen Nachmeldungen noch nicht gut bewertet werden.“

Ähnlich die Lage in den Schulen. „Die Zahl an übermittelten Schulausbrüchen war ebenfalls seit Beginn des Jahres 2022 wieder rasch ansteigend. Bisher wurden 1.566 Schulausbrüche für die letzten vier Wochen (Meldewochen 01-04/2022) übermittelt“, so heißt es im Corona-Wochenbericht des RKI. News4teachers

Hier geht es zum aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts.

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