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Vom Wunsch, endlich Frau zu sein Willkommen bei DER STANDARD

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Ein Haushalt in der Sperrgasse nahe der Schmelzbrücke in Wien XV, April 1965: Eine 16-jährige Mutter hatte bereits ihren ersten Sohn zur Welt gebracht, der nach wenigen Monaten starb, da gebar sie schon ihren zweiten, und die Eltern nannten ihn Manfred. Eine tuberkulöse Entzündung des Knochenmarks überlebte auch er nur knapp, sein rechtes Bein aber wuchs nicht mit und blieb um 16 Zentimeter kürzer als das linke. Als er drei Jahre alt war, ließen sich die Eltern scheiden, und das Kind kam zu den väterlichen Großeltern, die eine kleine Greißlerei in der Herbeckstraße im 18. Bezirk hatten. Seine Mutter sah Manfred danach 25 Jahre nicht mehr. Als er wieder Kontakt zu ihr aufnahm, wusste Manfred längst, dass er eine Frau war. Aber es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis er sich sein Frausein zu leben traute und sich Marlene nannte.

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