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Top-Equipment für E-Sports: Was braucht es wirklich - und was nicht?

Top-Equipment für E-Sports: Was braucht es wirklich - und was nicht?

Top-Equipment für E-Sports: Was braucht es wirklich - und was nicht?

Florian Holzbauer

Gadget-Schreibtische, höchst ergonomische Stühle, Energy Drinks und spezielle Snacks für zwischendurch - zahllose alltägliche Gegenstände und Lebensmittel werden mittlerweile als "geeignet für E-Sports" vermarktet, kosten oft einen satten Aufpreis und sind nicht selten Blender. Wir machen für Sie den Reality Check und schauen mal darauf, was ernsthaft notwendig ist, wenn Sie sich zum E-Sportler entwickeln wollen.

Was unterscheidet eigentlich einen "normalen" Gamer und einen E-Sportler? Im Grunde verhält es sich wie beispielsweise bei anderen Sportarten wie Fußball auch. Während Gamer meist zum Spaß und aus persönlichem Ehrgeiz kompetitiv zocken und damit wie die Amateur-Fußballer unterwegs sind, stellen E-Sportler die Profis unter den Spielern dar - inklusive Trainingspläne, Sponsoren und dem entsprechenden Leistungsdruck und - im besten Fall - Siegprämien. Die größten Unterschiede sind aber auch hier der persönliche Anspruch, Talent und starke berufliche Fokussierung - und tatsächlich weniger ein hochspezialisiertes Equipment. Um im Vergleich zu bleiben: Auch Fußballer tragen Schuhe mit Stollen oder Noppen und Schienbeinschoner, treten gegen ein rundes Leder und erfrischen sich zwischendurch mit Wasser. Ob der Schuh von Nike oder Adidas kommt, entscheidet also nicht zwischen einem Lionel Messi und einem Spieler, der nach Feierabend zum gemütlichen Bolzplatz-Turnier antritt.

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Deshalb stellt sich die Frage: Was brauchen Sie eigentlich, um in den E-Sport einzusteigen? Welche Hardware und welche Peripherie ist notwendig, um die ersten Schritte zu wagen? Erstaunlicherweise gar nicht so viel. Und gleichzeitig muss eine Basis-Ausstattung auch nicht über alle Maßen teuer sein. Ein kleiner Hinweis: Wir blicken hier nicht auf den Highend-Profi-Bereich, bei dem es bei Turnieren oft um mehrere Tausend Euro Preisgeld hier - diese Spieler werden ohnehin von Sponsoren und Partnern ausgestattet und besitzen oft hochspezialisierte Geräte, die explizit auf ihre Person abgestimmt sind. Stattdessen legen wir einen Fokus darauf, welche Upgrades aus unserer Sicht Sinn ergeben, wenn Sie in einen ersten Blick in den E-Sports-Bereich werfen wollen.

PC-Hardware: E-Sports-Spiele sind oft anspruchslos

Ein großer Teil des E-Sports findet am PC statt - trotz leistungsstarker Spielekonsolen. Insbesondere wenn es um maximale Präzision und Reaktionsschnelligkeit geht, liegen Maus und Tastatur immer noch vor einem Gamepad oder Spiele-Controller. Deshalb liegt es nahe zu denken, dass für den E-Sport sündhafte teure Highend-Rechner notwendig sind. Ganz klar, rohe Rechenpower schadet niemals - auch für einen E-Sportler nicht. Je mehr Leistung die CPU oder die Grafikkarte bringt, desto flexibler und feiner können Einstellungen justiert werden und desto unwahrscheinlicher sind technische Flaschenhälse. Gerade bei schnellen Shootern wie Counter-Strike oder Overwatch können ein paar mehr FPS (Frames pro Sekunde) schon mal spielentscheidend sein.

Gleichsam sind die meisten E-Sports-Titel wie FIFA, League of Legends oder Fortnite aber vergleichsweise zurückhaltend, was Hardware-Anforderungen betrifft. Auch deshalb, weil sie sich an ein breites Publikum richten und nicht nur an Besitzer von Luxus-Systemen. Wenn Sie also nicht "mal eben" mehrere tausend Euro - was bei den aktuellen Preisen von Grafikkarten nicht mal unrealistisch ist - ausgeben können, macht das nichts. Ein ordentliches Mid-Range-System reicht für den Einstieg und eigentlich alle relevanten Titel allemal aus. Ein Blick in unsere Bestenlisten der Desktop-Prozessoren, Grafikkarten oder auch der Gaming-Notebooks ist ein guter Start bei der Suche nach dem passenden System für den eigenen Geldbeutel.

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Gaming-Monitor: Mehr als nur Bildqualität

Spannender wird es bei der Hardware, die um den eigentlichen Rechner herum aufgebaut wird. Denn hier trennt sich oftmals tatsächlich die Spreu vom Weizen. Empfehlenswert ist definitiv ein guter Gaming-Monitor. Im Vergleich zu "Standard-Geräten" besitzen Spieler-Displays eine flotte Reaktionszeit und höhere Bildwiederholungsraten. Normale TFT-Monitore aktualisieren das Bild 60 mal pro Sekunde, besitzen also eine sog. "Refresh Rate" von 60 Hz. Das reicht für normale PC-Arbeiten locker aus, kann beim Gaming aber ein entscheidender Nachteil sein. Denn egal wie schnell das System ist, mehr als 60 Bilder pro Sekunde kann das Panel nicht darstellen.

Physiologisch betrachtet reicht das natürlich locker aus, da das menschliche Auge ohnehin nur zwischen 14 und 16 Bilder pro Sekunde wahrnehmen kann. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass Gaming-Monitore mit 120 Hz oder mehr ein gefühlt flüssigeres und geschmeidigeres Bild präsentieren. Aber auch darüber hinaus sind hochwertige Panels flexibler in der Nutzung - zumeist bessere Farbwiedergabe, Besonderheiten wie G-Sync (Nvidia) oder Free-Sync (AMD) zur Synchronisierung der Wiederholrate mit den FPS der Grafikkarte und ergonomische Optionen wie ein flexibler Standfuß können das Gaming-Leben sehr viel angenehmer gestalten. Viele Spieler-Bildschirme sind zudem nicht sehr teuer. Ein Blick auf unsere Bestenliste der Gaming-Monitore zeigt tolle Modelle zum sehr guten Preis. Sortieren Sie die Liste einfach nach "Preiseinschätzung", dann sehen Sie sofort, was wir meinen.

Gaming-Peripherie: Das letzte Quentchen

Gaming-Peripherie-Geräte - also in der Regel Tastatur, Maus oder sonstige Controller - sind ein eigenes Thema. Kurz gesagt: Eine gute Peripherie macht niemanden zum E-Sports-Talent - jedoch kann vorhandenes Talent dadurch unterstützt werden. Das wichtigste Gerät erscheint uns hierbei die Maus, denn hier sind Qualitätsunterschiede selbst auf basaler Ebene am größten. Eine gute Maus für den E-Sport sollte eine flexibel einstellbare und in der Spitze hohe Abtastrate besitzen, möglichst leicht sein und hochwertige Gleitfüße besitzen. Aber noch viel wichtiger als Spezifikationen ist die Form der Maus und wie gut sie in die eigene Hand passt. Und das lässt sich schlicht nicht objektiv beurteilen. Hier kann sich ein Besuch in einem Elektronik-Fachgeschäft lohnen, die eine große Bandbreite von Gamer-Mäuse zum Grifftest ausstellt. Alternativ werfen Sie einen Blick auf unsere Empfehlungen - hier ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.

Bei der Tastatur ist die Situation etwas anders gelagert. Gravierendster Unterschied ist die Art der Tasten. Es gibt klassische und meist günstige Rubberdome-Keyboards, die auf einer Art Silikon-Matte basieren, auf denen die Tasten lagern. Gemeinhin gelten allerdings mechanische Tastaturen, bei denen jede einzelne Taste einen eigenen Mechanismus besitzt und die durch das bekannte "Klick"-Geräusch charakterisiert sind, als überlegen - und dementsprechend auch teurer. Am Ende entscheidet hier die persönliche Präferenz: Wie weich oder hart soll der Anschlag sein? Brauchen Sie Makro-Tasten? Volle Größe oder 70 Prozent? Wie schon bei der Maus empfehlen wir Ihnen - wenn es möglich ist - vor dem Kauf live auszuprobieren. Oder einen Blick auf unsere Kaufberatung zu werfen.

Gaming-Sound: Die Pflicht zum Headset

Der Spiele-Sound gehört zu den wichtigsten Kriterien hinsichtlich des Equipments. Wer einen Gegner früher, besser oder genauer hört, kann im Zweifelsfall schneller oder exakter reagieren. Wer die Richtung eines Schusses in Counter-Strike wahrnimmt, kann daraus ableiten, wo sich ein feindlicher Spieler befindet. Grundvoraussetzung hierfür ist ein Headset - Boxen oder sonstige Lautsprecher-Systeme sind für den E-Sport (aber freilich nicht für entspanntes Gaming) in der Regel ungeeignet. Ein Headset hat zudem den Vorteil, dass es gleich ein Mikrofon für die Kommunikation mit Mannschaftskollegen mitbringt. Hier ist der E-Sport nicht anders als normaler Sport - wird im Team gespielt, ist gute Kommunikation der Schlüssel zum Sieg.

Wie schon bei Maus und Tastatur kommt auch beim Headset die persönliche Präferenz zum Tragen. Generell ist der Tragekomfort entscheidend. Ein Gaming-Headset sollte sich auch nach Stunden noch angenehm tragen lassen, im Falle von On- oder Over-Ear-Modellen kein Schwitzen verursachen und als In-Ear-Version natürlich nicht aus den Ohren rutschen. Präzise und klare Sound-Wiedergabe und ein gutes Mikrofon runden ein geeignetes Modell ab. In unserer Gaming-Headset-Kaufberatung finden Sie mit Sicherheit ein passendes Modell.

Und sonst so? Gadgets, die zum Sieg verhelfen

Wenn der Rechner samt Peripherie vorhanden sind, können kleinere (aber nicht unbedingt günstige!) Feinjustierungen hilfreich sein. Allem vor an empfehlen wir eine angemehme Sitzgelegenheit - wie beispielsweise ein Modell aus unserer Kaufberatung für Gaming-Stühle. Wer keine Rücken- und Armgelenk-Schmerzen hat, spielt nicht nur länger konzentriert, sondern in Summe auch präziser. Hier kann auch ein hochwertiger und höhenverstellbarer Schreibtisch empfehlenswert sein. Damit sorgt man für einen stets geraden Rücken und kann bei Spielpausen auch mal kurz aufstehen ohne das Geschehen verlassen zu müssen.

Darüber hinaus gibt es, wie bereits zu Beginn erwähnt, unzählige weitere Produktgruppen, die mittlerweile "E-Sports-Ableger" besitzen - darunter Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel, Getränke und sogar spezielle Kleidung, die angeblich besonders gut für E-Sportler sind. Zugegeben, wir haben nichts davon ausprobiert oder getestet - daher können wir nur subjektiv sagen, dass wir diese Ergänzungen bestenfalls als optional erachten. Außerdem sind wir uns sicher, dass es gerade in diesem Bereich vergleichbare Produkte gibt, die einfach nur "E-Sports" nicht im Produktnamen tragen, aber mindestens genauso gut ausfallen. Gerade eine ausgewogene Ernährung ist ja nicht nur für Bildschirm-Sportler relevant, sondern letztlich für jeden.

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