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Fürs Recycling: Nike vernichtet nigelnagelneue Sneaker Darum gehts 1,4 Milliarden Sneaker pro Jahr My 20 Minuten

Fürs Recycling: Nike vernichtet nigelnagelneue Sneaker Darum gehts 1,4 Milliarden Sneaker pro Jahr My 20 Minuten

Fürs Recycling: Nike vernichtet nigelnagelneue Sneaker Darum gehts 1,4 Milliarden Sneaker pro Jahr My 20 Minuten

Publiziert

Nike schreddert im Rahmen des Recyclingprogramms neue Schuhe. Das hat ein deutsches Recherche-Team mit GPS-Trackern herausgefunden. Greenpeace spricht von Greenwashing.

von
Fabian Pöschl
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Unternehmen zeigen sich gerne grün und nachhaltig. So auch der US-Sportartikelhersteller Nike. Dafür hat das Unternehmen das Recyclingprogramm «Nike Grind» lanciert. Kundinnen und Kunden können ihre getragenen Schuhe zurückschicken und Nike verspricht, daraus neue Schuhe herzustellen.

Doch bei Nike landen auch nigelnagelneue Schuhe im Schredder. Das haben deutsche Investigationsteams von «ARD», der «Zeit» und dem Recherche-Team «Flip» aufgedeckt.

GPS-Tracker im Schuh versteckt

Die Reporter bestellten neue Nike-Schuhe, versteckten darin GPS-Tracker und schickten sie dann als Retouren an den Hersteller zurück. Das GPS-Signal zeigte, dass die Schuhe schnurstracks in der Recyclinganlage eines Abfallentsorgers im belgischen Herenthout landeten.

Die Redaktoren fragten beim Werksleiter nach, der bestätigte, dass dort fast ausschliesslich neue Nike-Ware vernichtet werde. In Deutschland verstösst Nike damit gegen das Gesetz. Denn im Nachbarland ist es verboten, gebrauchsfähige Retouren zu vernichten.

Mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz soll in Deutschland Abfall vermieden werden. Dies ist wichtiger als alle anderen Massnahmen wie etwa Recycling. Es droht ein Bussgeld von bis zu 100’000 Euro.

«Nike betreibt massives Greenwashing»

In der Schweiz ist das nicht so. Im Gegensatz zu anderen Produkten, wie elektronische Geräte oder Batterien, gibt es für Schuhe keine Recyclingpflicht, heisst es beim Bundesamt für Umwelt. Das Schweizer Umweltschutzgesetz befindet sichlaut einem Sprecher der NGO Publiceye zwar in der Vernehmlassung, brauche aber immer noch «dringende Nachbesserungen».

Bei Greenpeace Schweiz verurteilt man die Praxis von Nike, unabhängig von der gesetzlichen Regelung. «Nike betreibt damit massives Greenwashing und täuscht ihre Kundinnen und Kunden vorsätzlich», sagt eine Sprecherin auf Anfrage.

Nike streitet ab

Nike bestreitet gegenüber 20 Minuten, dass neue Schuhe vernichtet werden. «Ungetragene und makellose Artikel werden zum Wiederverkauf in die Regale zurückgestellt», sagt ein Sprecher. Schuhe mit Anzeichen von Beschädigung oder inakzeptablem Verschleiss würden dem Recycling zugeführt.

Der Schuh der Journalisten sei dadurch manipuliert worden, als ein GPS-Tracker eingesetzt wurde. Dies könne ein Sicherheitsrisiko für die Kundschaft darstellen, wenn er weiterverkauft wird.

Die Mode-Industrie produziert jährlich weltweit rund 1,4 Milliarden Sneaker. Insgesamt stossen diese Hersteller mehr CO2-Emissionen aus als die Luft- und Schifffahrt zusammen. Greenpeace spricht deshalb von einem Klimakiller.

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